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Bis August 2018 habe ich den Süden Norwegens nie beachtet, was sich als Fehler rausstellte. Schon 2 Autostunden nördlich von Kristiansand kann man oberhalb der Baumgrenze, mehrere Tage mit Zelt und Rucksack unterwegs sein ohne auf viele Leute zu treffen. Meine Route führte mich vier Tage von Hovden nach Haukeliseter. Eine Testtour könnte man sagen. Viele neue Produkte waren im Rucksack und wollten ausgiebig getestet werden. Vom einwandigen Zelt bis hin zur wasserdichten Baumwolljacke von Sasta war einiges dabei. Aber das größte Experiment für mich war die Tenkara Fliegenangel, die ich das erste Mal mit dabei hatte. Der „weltschlechteste“ Angler versuchte sich im Fliegenfischen. Was sich später als meine neue Leidenschaft rausstellen sollte.

Ein letzter Blick auf Hovden bevor man in die Einsamkeit der Berge eintaucht. Die Wanderwege rund um Hovden sind für norwegische Verhältnisse hervorragend Markiert und auch das Wetter spielte super mit.

Mein Tagesziel war die „Sloaros Turisthytte“ vom norwegischen Wanderverein DNT. Das Wetter war perfekt und die Schuhe fraßen Kilometer um Kilometer. Also noch ein paar Kilometer extra und ich hatte fand einen traumhaften Platz für mein Zelt.

Auch der nächste Morgen versprach ein toller Tag zu werden. Der Plan meiner Tour war heute bis ins Kvanndalen zu kommen. Ich hatte gelesen, dass man hier super Forellen angeln könne. Also bei Zeiten den Schlafsack und das Zelt verpackt und los in die Berge.

Ich hab es gemütlich angehen lassen. Es war einfach Klasse mal wieder alleine im Fjell unterwegs zu sein. Zum Mittag kam ich an einen kleinen Fluss unterhalb des Stausees „Holmavatnet“ vorbei. Ich erspähte ein paar Forelle, die Sonne stand am Himmel und ich stand am perfekten Campsite mit See und Sandstrand.

Kurzerhand baute ich mein Zelt auf und beschloss das gute Wetter zu nutzen. Nach einer Tasse Kaffee nahm ich dann meine „Tenkara-Angel“ und versuchte das erste mal mit Fliege zu fischen. 

Für das Angeln mit Fliege scheine ich doch ein gewisses Talent zu haben. Ein traumhafter Nachmittag ging mit drei Forellen in der Pfanne zu Ende und die Fliegenfischerei hat mich komplett in ihren Bann gezogen

Prasselnde Regentropfen weckten mich am nächsten morgen. Nach dem obligatorischem Kaffee packte ich meine Sachen und stellte mich auf einen Regentag ein. In 20 Jahren wandern in Skandinavien habe ich nur 3 Regentage erlebt. Dies war einer davon.

Mit dem Blick auf den Kjelavatn ging ein langer Regentag zu Ende und ich erreichte das Hostel von Haukeliseter. Der Süden Norwegens hat mich nicht zum letzten mal gesehen. Das nächste mal mit etwas mehr Zeit und dann geht’s ins Kvanndalen 😉

 

Sven